Die Lehrerin, die Sex mit ihrem 12jährigen Schüler hatte…

…und 20 Jahre lang mit ihm zusammenlebte.

Die intergenerationale Liebe zwischen Mary Kay Letourneau und Vili Fualaau.

Sie war 34, als ihre Beziehung sexuell wurde, und er gerade noch 12 – und ihr Schüler. Die Nachricht von der Verhaftung, die am 27. Februar 1997 erfolgte, ging um die Welt. Ebenso die weiteren Nachrichten, als die Frau vor Gericht stand, und als sie – einiges später – erneut von der Polizei aufgegriffen wurde.

Gekannt hatten sich die beiden schon seit einigen Jahren. Vili Fualaau durfte schon in der 2. Klasse der Grundschule die Förderung durch diese Lehrerin erfahren, als er an ihrem Kunstunterricht teilnahm. Seither war sie von der künstlerischen Begabung des jungen Samoaners überzeugt. Ob es nur der pädagogische Fördergedanke war, der sie im Herbst 95, als er ihre reguläre 6.Klasse betrat, dazu bewog, sich seiner auch in der Freizeit anzunehmen, weiss wohl keiner. Jedenfalls verbrachte er immer öfter die Abende bei ihr zu Hause, wo sie zusammen an Kunstprojekten arbeiteten, und sie dauerten immer länger. Fualaau sagte später der Polizei, dass er in dieser Zeit angefangen habe, mit ihr zu flirten. Eine Bekannte meinte, dass Letourneau seine Frotzeleien als Kompliment aufgefasst habe. Doch er störte bisweilen im Unterricht. Im Frühling 1996 blieb er oft bis 2 oder 3 Uhr morgens bei ihr zuhause. Sie versuchte, ihn in die Familie zu integrieren, doch ihre Kinder mochten ihn nicht. Er rauchte, benutzte vulgäre Sprache. Um die Zeit hatte Letourneau bereits keinen Sex mehr mit ihrem Mann Steve.

>>Als die Frau aus dem Auto stieg, trug sie einen Mantel über einem T-Shirt, von dessen unteren Ende an man die nackten Beine sehen konnte.<<

Am späten Ende eines solchen Förderabends war es zum ersten Polizeikontakt gekommen, der jedoch noch keine Folgen hatte. Ein Streifenpolizist setzte am 19. Juni 1996 eine Meldung an die Zentrale ab, weil ihm ein Wagen auf einem Parkplatz aufgefallen war. Er hatte von hinten eine Frau am Steuer sitzen gesehen, und einen Jugendlichen auf dem Rücksitz. Auf Frage gab die Frau dessen Alter mit 18 an, der Junge selber mit 14. Als die Frau aus dem Auto stieg, trug sie einen Mantel über einem T-Shirt, von dessen unteren Ende an man die nackten Beine sehen konnte. Es war morgens um 1 Uhr 10. Die Lehrerin war dem Schüler hinterher gefahren, nachdem er unversehens ihr Haus verlassen hatte, verärgert, weil er eben wieder Zeuge eines Ehekrachs geworden war. In einer Woche sollte er 13 werden. Er war einige Inches länger als sie.

Ein frühes Bild von den beiden, undatiert.

Die Ehe zwischen Mary K. und ihrem Gatten Steve Letourneau stand zu jenem Zeitpunkt schon auf der Kippe. Steve hatte eine Affäre, was Mary wusste. Sie hatte ihn deshalb schon länger um die Scheidung gebeten, doch er hatte abgelehnt. Sie hatten zusammen vier Kinder, das älteste, ein Junge, war 12, gleich alt wie Fualaau. Das Paar hatte damals geheiratet, weil dieses Kind unterwegs war. Inzwischen arbeiteten beide, um den Kindern den Besuch einer katholischen Privatschule zu finanzieren, und um die Hypothek ihres grossen Hauses, in dem noch ein Zimmer für ein fünftes Baby frei war, bezahlen zu können. Mary arbeitete oft bis abends um neun in der Schule, danach hatte sie noch Hausarbeiten zu erledigen. Dem schlossen sich manchmal noch Arbeiten an ihren Kunstlektionen an, die sich bis nach Mitternacht hinziehen konnten.

>>Als sie bemerkte, dass er erregt war, entschied sie, ihn von seinem Drang zu erleichtern<<

Vili Fualaau wuchs in einem denkbar verschiedenen Milieu auf. Sein Vater sass zu jenem Zeitpunkt im Gefängnis. Als er später von der Verhaftung der Lehrerin hörte, rühmte er sich, dass sein Junge eben ganz dem Vater ähnlich sehe. Er behauptete, nicht weniger als achtzehn Kinder zu besitzen, von sechs Frauen. Sein Sohn Vili lebte mit seiner Mutter und drei älteren Geschwistern von der öffentlichen Hand. Der Junge galt als Maulheld. Bevor es zwischen ihm und der Lehrerin zum Sex kam, soll er Freunden gegenüber Andeutungen gemacht haben, dass er wette, die Lehrerin noch flach zu kriegen. Liebesbekenntnisse hatte er ihr schon im Frühling 1996 gemacht, in Gedichten. Die Pubertät hatte bei ihm schon mit 10 begonnen.

Im Sommer 96 liess er Mary in einem Gedicht das Bekenntnis zukommen, dass er mit ihr Liebe machen möchte. Daraufhin küsste er sie im Wagen während einer Fahrt zu ihr. Als sie dann zu Hause nebeneinander sassen, bat er sie, näher zu ihm zu rücken. Sie willigte ein, er hielt sie, und als sie bemerkte, dass er erregt war, entschied sie, ihn von seinem Drang zu erleichtern. Sie ging dann mit dem Kopf an ihm herunter und platzierte ihren Mund auf seinem Penis, um ihn „fertig zu machen, damit er keine solchen Gefühle mehr hatte.“ Er kam. Schliesslich endeten die beiden auf der Couch, der Schüler auf ihr, und sie erlaubte ihm den Geschlechtsverkehr mit ihr. Auch sie war sexuell erregt, der GV war gegenseitig, wie sie später Matthew Stadler anvertraute, dem Autor eines längeren Berichts über ihren Fall. Sie bemerkte, dass Fualaau offensichtlich sexuell schon erfahren war und wusste, was er tat.

Bei Schulbeginn im Oktober 1996 war ihr klar, dass sie von ihm schwanger war. Und ebenso, dass sie und ihr Mann ihr Haus verlieren würden, und dass es zwischen ihnen aus war. Er hatte einen Liebesbrief von ihr an ihren Schüler gefunden. Seine eigene Geliebte hatte ihn schon vorher verlassen.

Im Februar des nächsten Jahres rief eine Verwandte von Steve den Child Protection Service an, welcher der Lehrerin anriet, die Schulleitung zu verständigen. Am 26. Februar 1997 wurde Mary K. Letourneau in der Schule verhaftet.

Als die Polizei sie nach Hause brachte, bekam sie Weisung, sich nicht mehr mit Fualaau und seiner Familie zu treffen. Sie verstiess dagegen und kontaktierte Vili’s Mutter Soona, um sie zwei Tage später zu treffen. Soona informierte den Detektiv, der Mary verhaftet hatte, darüber, dass sie wirklich Hilfe brauche, sie lebe in einem Fantasie-Land. Der Journalist Matthew Stadler, der sich später sehr eingehend mit Letourneau unterhielt, schreibt, dass sie in jenem Moment tatsächlich völlig isoliert war. Ironischerweise hatte sie als einzigen Gesprächspartner nur noch den jungen Teenager, um dessen Willen sie in die Bredouille geraten war, und mit dem ihr jeder Umgang verboten war. Ihn versuchte sie zunehmend durch Listen von Anweisungen wie „what I need from you“ und dergleichen mehr, zu Hilfeleistungen zu bewegen, auf die sie jetzt offenbar bitter angewiesen war.

Nachbarinnen, die sie besuchten, um sich nach ihrem Zustand zu erkundigen, verschafften ihr einen Anwalt aus ihrem Bekanntenkreis. Auf dessen Anraten, und weil sie nicht wollte, dass Fualaau in den Zeugenstand trat, bekannte sie sich schuldig. Der Staat Washington sieht seit 1984 als alternative Massnahme für nicht verbrecherische („non predatory“) Gesetzesübertreter die Möglichkeit vor, sie einer Therapie zuzuführen, wobei sie unter strikten Auflagen in der Gemeinde bleiben können. Dazu muss das Gericht entscheiden, dass die Person ein mentales Problem hat, welches behandelbar ist. Als sie begutachtet wurde, versuchte Letourneau nicht, ihre Beziehung zu rechtfertigen. „Wer kann Liebe rechtfertigen?“ sagte sie, und dass diese zu den simplen Dingen gehöre, welche nicht verteidigt oder erklärt zu werden brauchen. Ihre Therapeutin konnte sie gut gebrauchen, diente sie doch zur Komplettierung einer Gruppe von gerade mal zwei weiblichen Probandinnen. So kam die erste weibliche Sextäter-Gruppe des Staates zustande. Kein Wunder, dass das Therapieprogramm weitgehend auf Männer zugeschnitten war. Es gehörten dazu das Ankonditionieren von Aversionen, was unter anderem durch wöchentliches Masturbieren bei gleichzeitigem lauten Erzählen von Fantasien geschah; von akzeptablen wie inakzeptablen. Das wurde auf Band aufgenommen und durch Ärzte kontrolliert.

Letourneaus Familie glich in jener Zeit einer „schweigenden, verwirrten Gruppe von Überlebenden einer Schiffskatastrophe,“ die ihre Tage in ihrem Haus verbrachten, welches zum Verkauf ausgeschrieben war, und warteten. Weil es die Anordnung des Gerichts war, nicht im selben Haus wie ihre minderjährigen Kinder zu wohnen, begab sich Letourneau zum Schlafen jeweils in ihren ausserhalb geparkten Wagen, so dass sie da war, um sich der Kinder anzunehmen, wenn es nötig war. Bald nachdem das Schuljahr endete, ging jedes von den vier zu Verwandten, um dort zu leben.

„The incident was at late night, and it didn’t stop with a kiss,“ Letourneau told Walters. „And I thought that it would, and it didn’t.“

Derweil präsentierte die Presse Details ihrer Liaison. Das Bild von „Mary der Schulzimmerverführerin“ wich dem einer liebenden Mutter, als sie im Juli ihre Tochter Audrey gebar, das Kind des dreizehnjährigen Vaters. Das Bild auf der Frontseite der Seattle Times, mit Letourneau zwischen halb gepackten Boxen in ihrem leeren Haus sitzend, das Baby auf dem Arm, ersetzte jenes der Kindesmissbraucherin in Gefangenenkleidern, welches vorher die Standarderzählung gewesen war. Fast ausser Rand und Band gerieten die Medien dann, als Letourneau ein Schuldgeständnis machte. Das war endlich die „grosse Story“, die alle bringen wollten. Die TV Teams kamen aus Argentinien, Frankreich, Brasilien und Deutschland. Der Anwalt wollte, dass sie ein humanes Bild von Letourneau bringen. Das hatte sie, im Hinblick auf die Gerichtsverhandlungen, dringend nötig: weg von der Kindesmissbraucherin. Auch Fualaau trug das Seine dazu bei: er bestätigte den Medien, dass er Mary noch immer liebte, und nicht als Opfer gesehen werden wollte.

Eine Zeichnung von Fualaau aus jener Zeit.

In der Schule geriet er indessen bald in Probleme wegen Rauchens und Schuleschwänzens. Eine Auseinandersetzung mit einem anderen Jungen endete in einem Arrest wegen Raubes zweiten Grades. Zu Hause half er bei der Betreuung von Audrey, die von seiner Mutter gross gezogen wurde.

Auf den 14. November 1997 wurde endlich die mehrmals verzögerte Gerichtsverhandlung angesetzt. Sie geriet zu einer Schlacht zwischen den PsychologInnen der Anklage und jener der Verteidigung. Letztere erläuterte an Hand einer Grafik die Phasen der bipolaren Zyklen, welche Letourneau angeblich während ihrer Beziehung durchlaufen hatte: Euphorie, Hochstimmung, Expansivität, Probleme mit den Grenzen und Über-Involvement in das Leben anderer Leute ergaben zusammen ihre Manie. Der Experte der anderen Seite hieb letztlich mehr oder weniger in dieselbe Kerbe. Dass Letourneau an einer ernsthaften „kognitiven Schwäche“ litt, erkannte er darin, dass sie eine Sprecherin der „Bewegung für familiale Werte“ hatte werden wollen. Die Richterin stufte Letourneau schliesslich als bipolar ein, womit sie für das Therapieprogramm in Frage kam. Daneben musste sie 80 Tage im Gefängnis bleiben, und drei Jahre lang die Therapie machen. Ihr Urteil lautete auf „two counts of felony second-degree rape of a child“ (zweifache Straftat, Vergewaltigung zweiten Grades eines Kindes.)

Ihr Freundeskreis nahm Letourneaus Verurteilung positiv auf. Für sie hatte die Expertin der Verteidigung Letourneaus Verhalten fassbar gemacht.

Im Januar 98 wurde Mary Letourneau entlassen. Sie bezog ihr neues Domizil bei einer Lehrer-Kollegin, die sie während der schwierigen Zeit gegenüber den anderen Lehrern verteidigt hatte und während ihrer Gefängniszeit die Botenrolle zwischen Fualaaus Familie und ihr gespielt hatte. Vor Gericht hatte sie ausgesagt, dass Letourneau niemanden manipulieren würde, um damit das Bild der Kindesverführerin und -missbraucherin zu korrigieren.

Letourneau hatte nun 24 Stunden Zeit, um sich als Sexualtäterin zu registrieren, wie es das Gesetz des Staates Washington verlangte. Sie ging zusammen mit der 19jährigen Tochter der Kollegin hin. Die beiden kleideten sich auffällig, so dass sie wie 14jährige Punks aussahen, und präsentierten sich vor den TV-Kameras auf Skateboards.

>> Ende Januar begannen sie wieder, zusammen Sex zu haben. <<

Mit einer neuen Freundin, die sie im Gefängnis kennen gelernt hatte, verbrachte sie viel Zeit. Sie gab in zwei Wochen 850 Dollar aus, kaufte Fualaau und Baby Audrey neue Kleider. Sie ging mit Fualaau spazieren und sah sich mit ihm zusammen mehrere Male Titanic an, den Lieblingsfilm der beiden. Ende Januar begannen sie wieder, zusammen Sex zu haben. Ihre Freunde ahnten davon noch nichts, doch schienen einige sich Sorgen zu machen wegen ihres sonstigen Benehmens, welches die Züge von Hypomanie anzunehmen schien, wie ihr Psychiater später aussagen sollte. Wegen Nebenwirkungen hatte sie das vorgeschriebene Medikament abgesetzt. Ihr Anwalt, der die Gefahren antizipierte, bat ihre Freunde in einem Brief, auf Letourneau einzuwirken, damit sie beim Therapieprogramm gut mitmachte. Wie er feststellte, hatte sie inzwischen einen kleinen Fan Club von neuen Freunden um sich, die ihr sagten, dass es Liebe war und dass sie eine Märtyrerin war, womit sie ein Scheitern begünstigten.

Am 2. Februar, drei Tage nach ihrem 36. Geburtstag, traf sie auf Wunsch ihres Anwalts mit Fualaau zusammen, der sich in Schwierigkeiten befand und sie sehen wollte. Sie sassen im Auto beisammen und hielten sich. Mary ermahnte ihn, nach Hause zu gehen, zu seinem Baby und seiner Mutter, doch er blieb. Um 3 Uhr morgens klopfte eine Patrouille an das Wagenfenster, um zu fragen, ob etwas nicht in Ordnung sei. Dann wurde sie verhaftet, weil sie die Auflagen ihrer Freilassung verletzt hatte.

Am Morgen des 6. Februars sass Letourneau wieder in Gefangenenkleidern im Gerichtszimmer der Richterin. In Washington D.C. war gerade Präsident Clinton dabei, sich gegen den Vorwurf zu verteidigen, dass er Sex mit seiner Sekretärin gehabt habe. Die TV Stationen schwenkten zwischen der News Konferenz des Präsidenten und der Wiederverurteilung von Letourneau hin und her. Sie wurde zu siebeneinhalb Jahren verurteilt, mit der Auflage, für den Rest ihres Lebens keinen Kontakt mehr mit Fualaau zu haben. Ihr neues Baby wollte sie bei sich behalten, doch der Staat hielt seine Hand auf dem ungeborenen Kind. Es kam im Oktober 1998 zur Welt und wurde Fualaaus Familie zur Obhut gegeben. Marys Ältester, der 13jährige Steve, drängte wenige Tage vor der Wiederverurteilung am Telefon aus Alaska darauf, sie zu sehen, es gehe ihm schlecht, er drohte mit Suizid.

>>Mary, die von einer katholischen Schule auf die andere geschickt wurde… unterhielt… eine sexuelle Beziehung mit ihrem Bruder<<

Im Gefängnis war Letourneau keine unproblematische Insassin. Wegen ihrer Berühmtheit war sie unter den anderen Insassen unbeliebt. Sie gab den Wärtern freche Antworten und zeigte sich bei der Arbeit störrisch. 18 ihrer ersten 24 Monate verbrachte sie in Einzelhaft. Noch 1998 erschien, von ihr gemeinsam mit Fualaau autorisiert, ein Buch über ihren Fall: Un seul crime, l’amour. 1999 folgte If Loving You is Wrong, mit nur marginaler Kooperation von ihrer Seite und keiner von Fualaau’s. Im Gefängnis unterrichtete sie Mitgefangene, erstellte Audio-Bücher für Blinde, machte im Gefängnischor mit, und fehlte bei keiner Messe. Ihre Kinder durfte sie empfangen, aber nicht an der Beerdigung ihres verstorbenen Vaters teilnehmen.

Mary Letourneau mit ihrer ersten, gemeinsamen Tochter mit Fualauu, noch in ihrem Haus, zwischen Umzugskartons.

Fualaau war es nicht erlaubt, sie im Gefängnis zu besuchen. Später sagte er, dass es ihm damals geholfen hätte, wenn er mit ihr hätte sprechen können. Sie sei die einzige Person gewesen, die er wirklich zu sprechen nötig gehabt hätte. Er sei durch eine sehr dunkle Zeit gegangen und habe nicht die richtige Unterstützung gefunden. Seine Freunde hätten ihm nicht helfen können, da sie mit 14, 15 keine Ahnung davon hatten, wie es war, plötzlich Vater geworden zu sein. Die verordneten Beratungssitzungen hätten ihm wenig geholfen, da die Berater ihm einfach Anti-Depressiva verschrieben hätten.

Im August 2004 wurde Letourneau in ein community replacement program entlassen. Am Tag darauf registrierte sie sich als Level 2 Sex Offender. Sie war jetzt 42, Vili 21. Er stellte sofort das Begehren an die Behörde, das Kontaktverbot ihr gegenüber aufzuheben, was ihm angesichts seines Alters gewährt wurde. 10 Monate später waren sie verheiratet.

Sie lebten in der selben Community bei Seattle, wo Mary vorher mit ihrem ersten Mann gelebt hatte. Mary begründete das damit, dass sie sich darauf konzentrieren wollte, wieder „mit dem Leben in die Spur zu kommen“. Die Kinder aus ihrer ersten Ehe seien dabei Teil der Familie geblieben. „Alle unsere Ferien waren immer zusammen“, sagte sie, und sie „stehen ihren Schwestern [Halbschwestern aus der Verbindung mit Vili] nahe.“ Vili äusserte sich dazu skeptischer. Für ihn war es ein merkwürdiges Gefühl, altersmässig jemandem nahe zu sein, der eigentlich sein Stiefsohn war.

Vili arbeitete in einem Garden Center, aber seine Passion galt seinem Nacht Job als DJ. Er bediente viele private Partys, Heiraten usw. Mary arbeitete als Rechtsanwaltsgehilfin. Sie hoffte jedoch, wieder in den Lehrberuf zurückkehren zu können. Dass ihr die Lizenz entzogen worden war, sollte kein Hindernis sein, um an Privatschulen zu unterrichten.

Ihre beiden Töchter, die im selben Schuldistrikt zur Schule gingen, wo ihre Mutter einst unterrichtet hatte, sagten, dass sie von ihren Eltern wüssten, wie sie sich begegnet seien, und dass sie wüssten, dass ihre Mutter verschieden von anderen sei, da ihre Kontakte mit ihr lange Zeit auf Gefängnisbesuche reduziert waren. Die Mädchen scheinen ungestört von den kontroversen Umständen, unter denen ihre Familie zustande gekommen war. Ihre Eltern sind sehr protektiv. Vili warnte sie vor frühen Beziehungen. Wenn eine der Töchter nach Hause gekommen wäre und gesagt hätte, dass sie mit ihrem Lehrer geschlafen habe, so wären sie beide sehr geschockt und empört gewesen, sollen sie gesagt haben. Vili ist nicht dafür, dass Kids Beziehungen mit jemand älterem haben.

Wer war diese Mary K. Letourneau ?

Mary Katherine Schmitz, wie sie mit ihrem Mädchennamen hiess, wurde in Tustin, Kalifornien, als Tochter einer Chemikerin und eines College-Lehrers geboren. Der Vater stammte aus Wisconsin und unterrichtete am Santa Ana Junior College Politikwissenschaft und Philosophie. Mary war das vierte von sieben Kindern und wurde streng katholisch aufgezogen. Ihr Vater kandidierte bald nach ihrer Geburt erfolgreich für einen Sitz in den kalifornischen Senat. Später wurde er ins amerikanische Repräsentantenhaus gewählt. Der als ultra-konservativ bekannte Politiker trat von den Republikanern zur American Independent Party über und kandidierte für diese für die amerikanische Präsidentschaft. Auch gehörte er der Führung der rechtsradikalen, kommunisten-hetzerischen John Birch Society an, die ihn aber wegen extremistischer Reden ausschloss. Er tat Martin Luther King als notorischen Lügner ab, und erklärte die 1965er Schwarzen-Unruhen im L.A.-Vorort Watts als von Kommunisten gesteuert. Seine Karriere endete 1982, als bekannt wurde, dass er von einer ausserfamiliären Beziehung mit einer früheren Studentin seines Colleges zwei Kinder hatte. Das war auch das Ende der konservativen TV-Kommentatoren-Tätigkeit seiner Frau, deren Spezialthema das Equal Rights Amendment war, ein Verfassungszusatz, der den Frauen in den USA gleiche Rechte zusichern sollte. Als die Tochter Mary wegen Kindesmissbrauchs angeklagt wurde, sah der Vater darin durchaus einen politischen Fall, und konstruierte einen Bezug zum Thema Gleichberechtigung:

„Niemand hat je behauptet, dass der Kindesmissbrauch ein Verbrechen sei, das nur von einem Mann begangen werden kann. Es dünkt mich nun, dass er zu einem Frauen-Verbrechen wurde, nachdem wir diesen politischen Egalitarismus haben, der dazu geführt hat, dass der Staat Washington einen Gleichberechtigungszusatz hat, obwohl er von den USA verworfen wurde. Das macht dies [den Fall seiner Tochter; montebas] zu einem sehr politischen Fall. Ich war einer der führenden Opponenten des Equal Rights Amendments, als ich im Kongress war…“

Für seine zwei ausserehelichen Kinder liess er deren Mutter nie auch nur einen Cent zukommen. Mary stand in der Sache auf Seiten ihres Vaters und meinte, dass ihre Mutter eine kalte Person war und ihren Vater zu diesem Verhältnis getrieben habe.

Nach seinem Tod wurde ihm in einer Holocaustleugner-Zeitschrift als gutem Freund nachgetrauert. Als früherer Oberst der Marine wurde er mit vollen Ehren auf einem Militärfriedhof beigesetzt.

Einer von Mary’s Brüdern war deputy council zu Präsident George H.W. Bush, der andere war Inspector General des US-Verteidigungs-Departements.

Mary, die von einer katholischen Schule auf die andere geschickt wurde, um jeden Sexualunterricht, den ihre Eltern strikte ablehnten, von ihr fern zu halten, unterhielt während ihrer Studienzeit in Washington D.C. eine sexuelle Beziehung mit ihrem Bruder, die hauptsächlich in Streicheln und Vorspiel bestand, und nach zwei Jahren auf Wunsch von Mary aufgegeben wurde. [Stadler, 118] Sie galt während jener Zeit als „party animal“. Ob sich die Vermeidung von schulischer Sexualaufklärung negativ auf sie ausgewirkt hat, kann man sich natürlich fragen. Jedenfalls juckt einen die Ironie, wenn man bedenkt, dass sie als 35jährige den doppelten Faux pas begangen hat, mit einem Schüler Sex zu haben, und dabei nicht zu verhüten, was ja erst die Katastrophe vollkommen machte.

Warum konnte das alles geschehen?

Das ist natürlich die Frage, die hinter allem steht, und letztlich interessiert. Die Antworten werden meistens nur angedeutet. Sie finden sich indirekt auch in Charakterisierungen ihres jungen Freundes. Fualaau wird gern als Macho gekennzeichnet, wozu er selber sicher Hinweise gegeben hat. Dem würde dann eine passive, naiv-willfährige Rolle der Mary entsprechen. Sie scheint diesen Eindruck zu unterstreichen, wenn sie den Hergang des ersten Sex zwischen ihnen, als er noch keine 13 war, noch einige Jahre später in einem TV-Talk klischeehaft und etwas teenager-like mit „es geschah einfach“ umreisst. Im Gespräch mit Stadler war sie präziser geworden, nur fragt es sich, ob da keine Rationalisierung (ein Nachreichen vernünftiger Gründe) vorlag. Sie wollte sich da zur Fellatio an ihm herunter gebeugt haben, weil sie ihm zur Erleichterung verhelfen wollte. Das hört sich fast wie pädagogische Fürsorglichkeit an, ja wie mütterliche Empathie für den armen, spannungsgeplagten Jungen. Etwa so könnte man auch eine Rückenmassage begründen. Fast als natürliche Fortsetzung könnte sie es dann verstanden haben wollen, wenn sie ihn anschliessend, zu seiner vollständigen Erleichterung, auf sich aufsitzen liess. Immerhin hatte dann nicht nur er einen Orgasmus, auch sie war erregt.

Mary L. im Gerichtssaal. Die Handschellen werden ihr abgenommen.

Diese Fürsorglichkeit, oder Überfürsorglichkeit vielleicht, passt gut in das Bild einer bipolaren Frau, welches im Gutachten der Verteidigung entworfen wurde, nur dass in diesem Bild aus einleuchtenden Gründen der Charakterzug ins Pathologische gehoben wurde. Damit wird sie allerdings zur inkompetent Handelnden, was von feministischer Seite kritisiert wird. Diese muss sich aber gesagt sein lassen, dass es auch ohne solche Überhöhung ins Pathologische Hinweise genug gab, dass Letourneau mindestens in jener Situation nicht mehr ganz Herrin der Lage war – begreiflicherweise. Ihre Mehrfachbelastung mit den vier Kindern, die sie neben dem Vollzeitberuf zu versorgen hatte, mit dem fremdgehenden Ehemann, den sie auf Insistieren ihres Vaters geheiratet hatte, und mit dem Haus, das sie finanziell überforderte, könnte ein Ausweichen in Lebenslügen und realitätsflüchtige Eskapaden wohl erklären. Dahin passt etwa das fast ritualhaft wiederkehrende gemeinsame Anschauen von Titanic, oder dass Mary in einer Liste romantischer Songs für Vili notierte, „alle diese Love Songs scheinen wie für uns geschrieben.“

„I loved him very much, and I kind of thought, ‚Why can’t it ever just be a kiss?‘

Eher von einer nicht nur situationsbedingten Eigenschaft spricht aber das überschiessende Engagement für den Jungen bereits damals, als er in der zweiten Klasse in den Genuss ihrer Kunstförderung gelangte. Vielleicht kommen wir ja mit dem folgenden Bild der Wahrheit näher: Letourneau war eine Frau, die leicht wahnhaft sich zu viel zutraute und Grenzen überschritt, und dabei immer glaubte, das Steuer in den Händen zu haben. Parallel dazu sehnte sie sich nach einem kumpelhaften männlichen Wesen, mit dem sie endlich ein problemloseres Verhältnis führen konnte, als mit ihrem Ehemann und ihrem autoritären, von ihr aber geliebten Vater. Ein Verhältnis, bei dem sie die Führung übernahm, so selbstverständlich, dass sie diesem unreifen Jungen durchaus einiges durchgehen lassen und dabei erst noch auf der gleichen Ebene mitspielen und Lust haben konnte. Sein Machotum nahm sie nicht ungern hin und war gern das kleine Mädchen, das sich von ihm umwerben liess, immer gewiss, dass er letztlich doch ihr Fürsorge- und Erziehungsobjekt bliebe. Ein Mehrebenenspiel sozusagen..

Anlässlich der Heirat, mit den beiden Töchtern und der Mutter von Vili.

Und heute?

Heute, das heisst im Jahr 2016, feiern die beiden das 20jährige Bestehen ihrer Beziehung. Mary Fualaau, wie sie seit ihrer zweiten Heirat heisst, ist 54, Vili Fualaau 32. Damit kommt in das unreife Verhältnis von einst etwas Solides hinein; in die momentane Eskapade eine langfristige Orientierung, ein Bestreben und Bemühen. Mag sein, dass für Fualaau die Heirat mit einer Lehrerin einen Statusgewinn darstellte. Aber er hat später durchblicken lassen, dass es nicht immer leicht gewesen war. Bei der Stange gehalten hat ihn vielleicht seine einst etwas kindische Verliebte – mittels ihrer Illusionen von der Liebe, und ihrer erzieherischen „Ader“. Womit das „all american girl“ Mary doch die Führende gewesen wäre.

Die beiden Töchter sind inzwischen fast erwachsen und gut integriert. Audrey ist 18, und Georgia 17. Die etwas speziellen Umstände ihrer Entstehung kennen sie sehr wohl, ohne dass die Eltern sie je zu einer speziellen Aufklärungsstunde in eigener Sache heran genommen hätten. Mary hat vielleicht mit diesem einst lümmelhaften Jungen die bessere Ehe geführt als mit ihrem womöglich sehr bestrebten ersten Ehemann, der dann als erster von der Rolle fiel, als er fremd ging. Insgesamt eigentlich eine ziemlich durchschnittliche Geschichte, wenn man vom Alter des Jüngeren und der Altersdifferenz absieht. Vielleicht wird man sich an solche Geschichten noch gewöhnen müssen. Sie scheinen im Zunehmen begriffen, Literatur darüber besteht bereits, auch Webseiten, die jeden Fall auflisten.

Das Paar im Jahr 2005

Und worin besteht nun der Skandal?

Er war mindestens ein doppelter. Die Verbindung zwischen einer erwachsenen Frau und einem 12jährigen findet allein schon schärfste Missbilligung. Bekommt die Frau dann ein Kind vom Jungen, gerät die Sache zudem in die Nähe einer biologischen Sensation. Rein sexualpsychologisch wird die Paarung Frau/Junge noch immer schlechter verstanden als die Paarung Mann/Mädchen, wird allerdings moralisch auch ambivalenter bewertet, also eher auch positiver als letztere, bei der das nie der Fall ist. Zur Ambivalenz mag das Urteil vieler Männer beitragen, die vielleicht in solchen Fällen eine Art ausgleichender Gerechtigkeit sehen – „auch Frauen sind auf Jüngere aus“, und „auch Frauen begehen Sexualdelikte.“ Der Skandal wurde potenziert durch den Umstand, dass die Frau Lehrerin war, die Lehrerin dieses Jungen. Und natürlich dadurch, dass sie gleich mehrfach mit ihm ertappt wurde, um dann zu versichern, dass es schlicht Liebe war.

Dieser „Sündenfall“ wird vielleicht umso ablehnender aufgenommen, als Lehrerinnen bis weit ins letzte Jahrhundert hinein in den USA und wohl auch sonst in einer nonnenähnlichen Position standen. Faktisch galt für sie der Zölibat. Warum das so war, und warum es für männliche Lehrer im Gegenteil nie so gewesen war, darüber kann man rätseln. Vordergründig sind Rollenverträglichkeitsprobleme zu vermuten. Kinderaufzucht und Hausarbeit liessen sich anscheinend nicht mit Arbeitspensum und Tagesablauf einer Lehrerin vereinbaren.

Ist der Konsens von Kindern zum Sex mit Erwachsenen ernst zu nehmen? Wie eine feministische Psychoanalytikerin den Fall sieht.

Sheila Cavanagh hebt in ihrer aus grosser Distanz getätigten Analyse solcher Fälle eine gewisse Doppelbödigkeit der öffentlichen Haltung hervor, gehe es dieser doch darum, gleichzeitig die Jugend zu schützen und sie zu geschweigen. Der Paternalismus, der den Impuls zum Schutz der Kinder und Teenager antreibe, sei oft mit einer Weigerung verbunden, die jugendlichen Ansprüche auf Selbstbestimmung ernst zu nehmen. Jungen, die solche Ansprüche anmeldeten, würde oft eingeredet, dass ihnen durch Pädophile ein brainwashing verabreicht worden sei.

Dieser Paternalismus beinhalte die Weigerung, die Möglichkeit zu akzeptieren, dass ein Kind wirklich in Sex mit einem Erwachsenen konsentieren könne. (Hier bezieht C. sich indirekt auf den (inzwischen etwas angeschlagenen) Philosophen Michel Foucault, gestützt auf L. Alcoff). Damit plädiert Cavanagh nicht dafür, die Aussagen von Kindern über ihre sexuellen Begegnungen mit Erwachsenen einfach zum Wortlaut hinzunehmen. Aber mit Blick auf vier solcher Schulskandale hebt sie hervor, dass immer die Jungen initiativ gewesen oder enthusiastische Teilnehmer einer „Übertretung“ gewesen waren. Und so wie Fualaau sich dagegen verwahrte, als geschädigt hingestellt zu werden und auch keine Anzeichen zeigte, so ginge auch aus den weiteren Fallstudien nichts derartiges hervor. Keiner dieser Jungen hätte je versucht, gegenüber der Lehrerin auf Distanz zu gehen. In einem Fall hätten sie sich jedoch unter Kichern im Gerichtssaal als beeinträchtigt bezeichnet.

Vielleicht kein kulturelles Narrativ sei so pervasiv und tief verwurzelt wie das Master Narrativ des sexuellen Kindesmissbrauchs, welches selbst die gutartigsten Gesten von Liebe und Verlangen zwischen Lehrer und Schüler umschlinge. Das Master Narrativ stütze sich auf die Idee ab, dass Kinder unschuldig und asexuell seien. Darum könne es der intergenerationalen Liebe, Verlangen und Überschreitung nicht gerecht werden, welche – mindestens teilweise – durch den jüngeren Partner angestiftet und initiiert worden ist. [Cavanagh, S. 11]

Später fährt sie fort:

Die laszive weisse Lehrerin wird als Bedrohung der Heteronormativität… gesehen, weil ihr Begehren nicht in einer Kernfamilien-Struktur eingeschlossen ist. Ihre undomestizierte Sexualität ist gefährlich, weil sie durcheinander wirbelt, wie wir über die erwachsene weibliche Sexualität, über Teenage- und Kindheitssexualität und über intergenerationale Verbote über Liebe, Begehren und Sex im Dienste der heteronormativen Familie denken…

Das Kindesmissbrauchs-Narrativ kolonisiert und macht es schwierig – vielleicht unmöglich – einen intergenerationalen Flirt, eine Affäre oder Beziehung in anderen Begriffen zu artikulieren, als in denen, die das Master Narrativ des sexuellen Missbrauchs anbietet. [S.12f.] Montebas’ Blog. Februar 2016.

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Nachtrag vom 1. Juni 2017: Vili Fualaau hat anfangs Mai die Scheidung eingereicht. Angaben zu den Gründen, die ihn dazu bewogen haben, finde ich einstweilen keine. Quelle: http://www.dailymail.co.uk/news/article-4556528/Mary-Kay-Letourneau-Vili-Fualaau-SPLIT-20-years.html

Tod von Mary K. Letourneau. Mary starb am 6. Juli 2020 im Alter von 58 Jahren in Des Moines im Bundesstaat Washington. Ihr früherer Mann Vili Fualaau, der seit längerem von Mary getrennt lebte, soll sie in ihrem letzten Lebensmonat rund um die Uhr gepflegt haben. https://edition.cnn.com/2020/07/07/us/mary-kay-letourneau-death/index.html

(Quellennachweis: Bitte hinunter scrollen.)

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Neu:

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Ein Wiener Psychiater wird zu einem ständig masturbierenden kleinen Mädchen beigezogen und blickt in orientalische Abgründe. Das Kindermädchen reichte die Kleine in ihrem Bekanntenkreis herum…

Nacktheit und Sexualität in dänischen Kindergärten.

Eine Entwicklung rückwärts, unter dem Banner der Modernisierung (und des Kinderschutzes).

Zimmerherren, Schlafgänger, Bettgenossen…

Warum die Missbrauchsraten früher höher gewesen sein könnten. Auch ein Exkurs in die Sozialgeschichte der Familie und deren Grenzen (die früher offener waren). Der Beitrag antwortet auf die Beobachtung, dass die Missbrauchsraten im Deutschland der 50er Jahren viel höher waren als heute. Siehe dazu:

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Quellen:

Der Beitrag folgt weitgehend dem Bericht von Matthew Stadler, der mit M.K.L. über eine längere Periode Gespräche führte. Matthew Stadler: Statutory Rape, A Love Story. Spin. Juni 1998.

Mit Zitaten aus einem viel zitierten und verlinkten TV-Interview mit Barbara Walters:
People 4/10/2015
http://www.people.com/article/mary-kay-letourneau-interview-sexual-encounter

Wiki: Mary Kay Letourneau (Mary Kay Fualaau)
https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Mary_Kay_Letourneau&oldid=703729056

Über den Vater: https://en.wikipedia.org/wiki/John_G._Schmitz

Sheila Cavanagh: Sexing the Teacher: School Sex Scandals and Queer Pedagogies.
British Columbia. 2007 (UBC Press). Cavanagh Zitat: Linda Alcoff

Linda Alcoff: Dangerous Pleasures: Foucault and the Politics of Pedophilia. In: Susan J. Hekman (ed.), Feminist Interpretations of Foucault. Pennsylvania State Press (1996). 99-136. Hier S.103

From Teacher to Lover: Sex Scandals in the Classroom
von Tara Star Johnson N.Y. usw. 2008 (Peter Lang)

Bildquellen:

https://www.nydailynews.com/news/photos-mary-kay-letourneau-vili-fualaau-gallery-1.2179765?pmSlide=1.2179756

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